Хотя я отделяю мусор, редко летаю, едва ем мясо, стараюсь быть терпимым и любящим к ближним…
словом: несмотря на все мои усилия быть „хорошим“ человеком, в конце концов, я больше поддерживаю „капиталистическую, технократическую систему“, чем живу реальной альтернативой… или даже иду своей дорогой?!

Obwohl ich Müll trenne, selten fliege, kaum Fleisch esse, tolerant und liebevoll zu meinen Mitmenschen zu sein versuche …
kurz: trotz aller Bemühungen, ein „guter“ Mensch zu sein, stütze ich letztendlich das „kapitalistische, technokratische System“ mehr als dass ich eine echte Alternative lebe … oder gar meinen eigenen Weg gehe?!

Все больше и больше людей хотят „принадлежать“ и тем самым быть правильными.
Что-то во мне сопротивляется „альтернативному“ участию (также борьба с этим означает в конце концов участие?) в социальной системе, которая все больше и больше нарушает мои сокровенные ценности.

Immer mehr Menschen wollen „dazu gehören“ und dabei richtig sein.
Etwas wehrt sich in mir gegen das „alternativlose“ Mitmachen (auch dagegen kämpfen bedeutet letztendlich doch mitmachen?) in einem gesellschaftlichen System, das gegen meine innersten Werte immer mehr verstößt.

Капиталистическая, технократическая система“ с ее „вирусом экономической эффективности“ также достигла „желания быть хорошей“.
(похожая мысль Экарда Толле, начиная с 1,12 минуты)
Возможно, „желание быть хорошим“ – это ловушка, которая держит меня „в системе“. Также „быть хорошим“ может стать конкуренцией… может быть, вся эта „система“ – также духовный капитализм – должна вылезти из меня?

Das „kapitalistische, technokratische System“ mit seinem „Virus der Wirtschaftlichkeit“ hat inzwischen auch das „Gut-sein-wollen“ erreicht.
(ähnlicher Gedanke von Eckard Tolle ab 1.12 min)
Das „Gut sein wollen“ ist vielleicht eine Falle, die mich „im System“ hält.
Auch „gut sein“ kann zum Wettbewerb werden … vielleicht muss das ganze „System“ – auch der spirituelle Kapitalismus – aus mir heraus?

Может быть, это меньше о знании и больше о том, чтобы слушать? Созерцание мира моего коллеги, в конце концов, не более правдиво, чем мое. Это не значит, что мы не должны смотреть на мир и рассказывать о нем, но, возможно, еще должно быть место для правды моего коллеги или для многих других истин.
… возможно, вот так: „Мне не всегда нравится твой способ восприятия и мышления о мире, но я хочу слушать тебя, потому что твоя правда расширяет меня“?
Каким может быть язык, на котором люди выражают и чувствуют себя одновременно?

Vielleicht geht es weniger ums wissen als ums Zuhören? Die Betrachtung der Welt meines Gegenübers ist letztendlich genauso wenig wahr, wie es meine ist. Das heißt nicht, dass wir die Welt nicht betrachten und davon erzählen sollten, aber es sollte vielleicht noch Platz für die Wahrheit meines Gegenübers oder den vielen anderen Wahrheiten bleiben.
… vielleicht so: „ich mag Deine Art, die Welt wahrzunehmen und über sie zu denken nicht immer, aber ich möchte Dir zuhören, weil mich Deine Wahrheit weitet“?
Wie könnte eine Sprache beschaffen sein, in der sich Menschen gleichzeitig ausdrücken UND spüren?

Когда мне было около 12 лет, мне приснилось, что я эритроцит в моем теле. Это было весело.
Но посреди самого прекрасного плавания в моем собственном кровотоке, импульс внезапно подтолкнул меня обратно в „реальный“ мир: а что, если бы мы, люди, были еще и „просто“ своего рода эритроцитами?

Als ich ungefähr 12 war, träumte ich, ich sei ein rotes Blutkörperchen in meinem Körper. Das war lustig.
Doch mitten im schönsten Herumschwimmen durch meine eigenen Blutbahnen riss mich ein Impuls jäh in die „richtige“ Welt zurück: was wäre, wenn wir Menschen auch „nur“ eine Art rotes Blutkörperchen wären?

Что, если бы у нас, людей, была даже иллюзия некой свободной воли, но играла важную, но подчиненную роль в более широком контексте?
Кто или что может быть организмом, для которого и с помощью которого мы живем?
В конце концов, может быть так, что я являюсь своего рода кровяной клеткой и еще не понимаю, в каком большом контексте я живу …

Was wäre, wenn wir Menschen auch nur die Illusion einer Art freien Willens hätten und aber in einem größeren Zusammenhang eine wichtige, aber untergeordnete Rolle spielten?
Wer oder was könnte der Organismus sein, für den und von dem wir leben?
Es könnte ja doch sein, dass ich eine Art Blutzelle bin und den größeren Zusammenhang, in dem ich lebe, noch gar nicht verstehe …

Daniel, weißt Du noch, wie wir in Concarneau am Strand saßen oder auf unserer roten Bank? Ich stell mir oft vor, wie es wäre, wenn wir uns wieder treffen und Du mir bestimmt viele neugierige, kritische und herausfordernde Fragen stellst? Zur besseren Lesbarkeit sprichst Du kursiv.

Hey, lass uns über menschliche Gemeinschaft … über Hierarchie, Solidarität und Macht sprechen.
Du weißt genau, dass ich von Gemeinschaft jedweder Art überhaupt nichts halte.
Solange der Mensch nicht einmal weiß, wer er selbst ist und höchstens 10 % seiner Hirnleistung nutzt – solange funktioniert Gemeinschaft schlicht und ergreifend via Feldmarschall und Soldat.
Wie im Krieg, manchmal halt grün oder gewaltfrei angemalt … aber es bleibt Angriff und Verteidigung! Und neuerdings mit echt guter Werbung für den Krieg …
Ok, langsam, Kommunikation … grundlegend bedeutet das für mich den Austausch von Informationen zwischen zwei Systemen und …
Ja-a, Schatz, ich weiß, dass du studiert hast und ich nicht…
Du willst mir in diesem Moment ein Beispiel für manipulative Kommunikation geben, die neben der Sachebene via Subtext Botschaften sendet?
Schau, schon Deine scheiß geschwurbelte Art dich „richtig“ auszudrücken empfinde ich als Angriff. Du verwendest Worte, die ich nicht verwende und damit stellst Du Dich über mich.
Das soll kein Vorwurf sein, das mache ich jedes Mal, wenn ich den Mund aufmache – aber ich habe auch nicht so eine scheiß gute Sicht auf zwischenmenschliche Belange.
Ich fresse oder werde gefressen, das ist alles.
Und was machen wir beide gerade?
Wir machen uns gegenseitig Appetit (lacht)
Weil wir Freunde sind, so eine Art neutrale Zone?
Scheiße, nein, im Gegenteil, wir haben Spaß daran, uns anzugreifen, wir sind nützlich füreinander, ich bin einsam und ich weiß das, also genieße ich den Moment, in dem ich mir mit Dir vorgaukeln kann, ich wäre nicht allein und Du benutzt mich, weil Du Spaß am Hirn eines durchgeknallten ehemaligen Weinverkäufers hast…
Es erweitert meinen Horizont, wenn wir reden … es interessiert mich, wie Du die Welt siehst …
Genau, du sagst es: du lernst dazu, um mehr Macht auszuüben.
hmh, vielleicht, aber durch Dich kann ich mich selbst besser sehen, mich selbst besser verstehen, Du bist wie eine Art Spiegel für mich
Und warum tust Du das? Damit Du durch den Zugewinn an Wissen ein besseres Weibchen abgreifen kannst, ein schöneres Haus besitzt oder von mehr Menschen bewundert wirst?
Oder halt, Du kannst Dich vielleicht selbst nicht ausstehen und indem Du Dich von mir herausfordern und beschimpfen lässt, kannst Du Deinen Selbsthass kurzzeitig vergessen?
Du unterstellst mir rein egoistische Ziele?
Ich weiß, dass jeder sich selbst der nächste ist. Um es mit Dostojewski zu sagen, es geht schlicht „um die moralische Krise des modernen Menschen, der in einer Welt der verlorenen Wahrheiten lebt und zwanghaft nach einem Weg aus dem religiösen, gesellschaftlichen und ethischen Bankrott sucht“.
Wir sind verloren in einer Welt, die wir nicht verstehen und versuchen alles, so zu tun, als wäre es anders.
Hey, können wir bitte das „zwanghaft“ streichen und dann haben wir eine gemeinsame Ausgangsbasis?
Du schaffst es nicht einmal, ein Zitat eines Menschen, der weitaus klüger ist als du, unverändert stehen zu lassen.

Dann schwiegen wir eine Weile und mir war, als würden wir uns so besser als mit Worten verstehen. Ich dachte ein bisschen nach…
Sprache verschafft dem Menschen die Überlegenheit über die Tiere. Der Mensch ist kein besonders starkes Tier, aber durch Sprache kann sich eine Gruppe von Menschen verständigen, (Jagd-) Ideen gemeinsam ausbrüten und umsetzen.
Menschen können durch Sprache Vereinbarungen für die Zukunft treffen … und Geschichten erzählen. Oft erzählte Geschichten bringen Glauben hervor und der versetzt bekanntlich Berge…
Tiere, Pflanzen, Steine, Planeten, Sonnensysteme und die noch größeren Organismen, von denen die Menschheit noch gar nichts weiß … die müssen eine eigene Sprache haben, eine ohne Worte? Eine, die wir Menschen (noch) nicht verstehen?

Hey, Daniel, grad haben wir lange geschwiegen, und ich hatte dabei das Gefühl, in diesem zugewandten Schweigen lässt Du mich näher an dich heran als vorher, als wir miteinander sprachen. Wie hast du das empfunden?
Das mag so gewesen sein, aber spätestens jetzt, wo du es aussprichst, beschmutzt du es… warum musst Du jeden Zauber zwischen uns Dir verbal bestätigen lassen? Traust Du dir selbst nicht und brauchst im Nachhinein meine Erlaubnis?
2:0 für Dich. Aber wie stellst Du Dir zwischenmenschliche Gemeinschaft ohne Worte vor?
Vielleicht fängt sie erst jenseits der Worte an. Kennst Du die Geschichte von der Stammeszusammenkunft der Indianerhäuptlinge?

Die Frau des Oberhäuptlings fragte verwundert, warum Ihr Mann so früh von der Versammlung wieder daheim war. Er meinte, dass sie wie immer mit demjenigen Anliegen beginnen wollten, das am Wichtigsten war. Wer etwas vorzubringen habe, solle sprechen. Und nach 45 min Stille beschlossen sie auseinanderzugehen, da alles in Ordnung zu sein scheint. Naja, vielleicht hat sich auch bloss keiner getraut, den Mund aufzumachen, weil der Gruppen- und Konformitätsdruck so hoch war…
Kurz: ich glaube nicht an Worte, ich weiß, Du willst immer Bücher schreiben, aber schreib doch mal eins ohne Worte, mein kleiner Zen-Prinz!
Ganz ohne Worte …?!

In mir stiegen Bilder von dezentralen subsidiären (wo kommen solche Worte eigentlich her, warum so kompliziert, um andere zu beeindrucken, würde Dominik vielleicht sagen) vom einfachen Leben im Garten Eden hoch…
Doch wofür stand der Baum der Erkenntnis? Gut und Böse als Bild für Dich und mich? Der Anbeginn der Trennung, die Entdeckung des ICHs, hinauskatapultiert aus dem WIR?
In alten Zeiten (gab es die wirklich?) konnten die „echten“ Menschen sowohl von nah als auch von fern über weite Distanzen hinweg „im Kopf“ miteinander kommunizieren. War das anstrebenswert, dass mir mein Gegenüber in den Kopf gucken kann? Irgendwo las ich mal, dass die „Lüge“ eine wichtige kulturelle Entwicklung darstellt, aber werden uns nicht auch Atomwaffen als wichtige kulturelle Entwicklung verkauft?

Entwickeln wir uns überhaupt im Moment als Menschheit oder erleben wir grad eine evolutionäre „Delle“, haben uns viel zu stark ausgebreitet oder ist diese Ausbreitung gerade der Beweis evolutionärer Stärke?
Vielleicht gibt es ja doch so etwas wie Freundschaft, aber wenn, dann ohne Worte, darum liebe ich Pantomime. Worte sind wie Wolfszähne, sie verwunden, ob gewollt oder nicht.
Hmh, heute bin ich mit einem ganz realistischen Traum aufgewacht, eine menschliche weltweite Gesellschaftsform vielleicht in der Zukunft: uralte Traditionen in Verbindung mit Quantenphysik und -technologie.
Und in Deinem Traum hat das Sandmännchen Chinesisch gesprochen?
Freut mich, dass Du auch gute Laune hast. Vielleicht geht es wirklich um ein einfaches Leben? … ums Aufhören der goldenen Karotte des Konsums (auch Widerstand und Selbstentwicklung gehören da für mich dazu) hinterher zu rennen … und um die grundlegende Systemfrage: was folgt dem kapitalistischen System?

Daniel schwieg lange. Dann lächelte er mich an.

Und jetzt überlegst Du bestimmt noch eine Ewigkeit, wie Du das „pädagogisch“ (verzieht dabei das Gesicht) aufbereiten kannst.
Ja, das stimmt … ich sehe aktuell aber keine Möglichkeit, den Menschen von seinem selbst erschaffenen Thron zu stoßen…
Erzähl den Menschen ruhig, was Du erlebt hast. Aber am Ende des Tages wird Deine Geschichte für irgendeine Gruppe einen Mehrwert haben. Du wirst Anhänger haben, die werden Dir nachfolgen wollen. Kannst Du Dich diesem Genuss entziehen? Wohl kaum, mein kleiner narzisstischer Prinz!
Menschen können sich verändern.
Einen Scheiß können sie. Seit Jahrtausenden spielen wir hier Feudalismus mit menschlichen Göttern, super-reichen Händlern und einem schwankenden Anteil von Sklaven und gutem Willen. Nichts, aber auch gar nichts hat sich geändert und wird sich auch nicht ändern.
Wie sieht der Alltag eines unabhängigen Menschen aus, der sich selbst versorgt und unabhängig ist. Der weiß, dass alles mit allem verbunden ist, der frei an der „Physik der Beziehungen“ (so nenne ich gern die Quantenphysik, die ebenso wie die Spiritualität weiß, dass alles mit allem verbunden ist…)
Vielleicht verbunden mit einem Permakultur-Ansatz – Bestehendes Schritt für Schritt umnutzen, und immer mit dieser besonderen Fähigkeit, aus Dreck Gold zu machen wie in allen Phasen der Menschheitsgeschichte, in der Pioniere auf Freiraum trafen.
Stopp – alles ist mit allem verbunden? Wir sind Individuen und Teile eines lebendigen Organismus – wie Zellen und Organe im Menschlichen Körper?
„Geh in den Wald und sei einfach still, dann kann die Welt gar nicht anders als sich Dir zu offenbaren“, soll Krishnamurti mal gesagt haben.
Das ist so einfach, so wahr – und damit ist klar, dass die allermeisten Menschen niemals die Welt oder gar sich selbst erkennen, denn sie können nicht einfach still sein. Sie brauchen die ständige Ablenkung, um ihren Schmerz zu übertönen pass gut auf, Deine Geschichte wird wie alles andere auch als „Unterhaltung“ konsumiert werden!

erste Annäherung an meine Gedanken zur digitalen Welt:

Und dann – mitten im wohligen Ankommensglück im Harz im Sommer 2020 – entglitt mir mein Smartphone und ich machte eine ganz neue Erfahrung: unterwegs sein wie vor 35 Jahren, als es noch keine mobile Kommunikation gab.
Ich fühlte mich wie ausgeschlossen – einsam, verlassen, ohne Möglichkeit Kontakt aufzunehmen oder angerufen oder angeschrieben zu werden – und ohne SMS, ohne Landkarte, ohne Fotoapparat, ohne Russisch-Wörterbuch, ohne soziale Medien, ohne Sprachrekorder für die gesprochenen Notizen für mein Schreiben, ohne Notizbuch, ohne Kalender, ohne Bankverbindung, ohne Fotoalbum inklusiv der vielen Infos, die ich einfach abfotografiert hatte unterwegs. Ohne, ohne, ohne … ich fühlte mich, wie wenn ich einen wichtigen Teil meiner selbst verloren hätte.
Ich war nun ungeschützter und bedürftiger, konnte mich ohne fremde Hilfe nicht mehr selbst organisieren … und überlegte ernsthaft, früher … heim – stopp, wohin, heim, wo ist das denn jetzt? Also ich überlegte, nach Augsburg in meinen Keller zu fahren, um dort die Technik wieder hinzukriegen. Und dann dachte ich, in Russland hast Du damit gerechnet, dass so etwas passiert und warst besser abgesichert. Jetzt hast Du Dich in vielen Bereichen daran gewöhnt, ein Smartphone zu benutzen und jetzt wirst Du hier in Deutschland eine spannende Erfahrung machen: unterwegs sein ohne digitales Endgerät.
Eine echte Umstellung: Zettelwirtschaft und komplexes Beschaffen von Informationen statt digitales Chaos und Informationsüberfluss. Der Vergleich mit einem Außerirdischen trifft es ganz gut: ich war gefühlt weit und breit der Einzige ohne Handy.
Über google konnte ich die wichtigsten Kontakte in mein analoges Notizbuch übertragen. Aber was würden all die Leute sagen, die mir jetzt bestimmt gerade ganz wichtige liebevolle und nette whatsapp-Nachrichten geschickt hatten? Und wie würde es mir selbst ergehen ohne all die Kontaktmöglichkeiten? Hand aufs Herz, nach ein paar Tagen im Wald war ich immer richtig heiß auf WLAN oder Internet, um meine Kontakte zu pflegen. Aber eigentlich so richtig befriedigt hatten mich diese sozialen Netzwerk-Kontakte schon lange nicht mehr. Einerseits war ich fast süchtig danach und andererseits ließ es mich doch oft innerlich unbefriedigt.
Erfahrung eins: ohne Smartphone waren die Kontakte, die ich gerade in echt, also analog hatte, intensiver. Zumindest für mich, ich bekam nämlich keine Nachrichten und Informationen mehr zusätzlich zugesandt, während ich bei Menschen zu Gast war. Ich fühlte mich präsenter, meine Gedanken waren zentrierter. Ich hatte nichts anderes als den direkten Kontakt.
Erfahrung zwei: in der Natur wurde es magisch. Bislang waren Bäume für mich durchaus lebendige Wesen gewesen, die ich gerne und oft umarmte. Aber jetzt brauchte ich sie als Antennen und Sender. Ich habe das Gefühl, dass ich über die Bäume Botschaften aufnehmen und versenden kann, ich weiß noch nichts genaues, aber allein das Gefühl, dass da was gehen könnte, macht mich dankbar, für den schmerzhaften Verlust. Bäume sind stärkere Antennen als wir Menschen, dafür können wir Menschen besser senden? Ich konnte Bäume umarmend in Bildern baden, fühlte mich verbunden!
Erfahrung drei: ich minimiere nun bewusst meine online-Zeiten. Ich halte es online kaum mehr aus. Ich surfe kaum mehr, ich kann so viel Informationen gar nicht mehr in so kurzer Zeit aufnehmen. Ich lese auch keine Zeitungen mehr. Was wichtig ist, erreicht mich. Dafür ist meine Atmung etwas tiefer und der Plan, wohin mit mir, was tun, klärt sich Schritt für Schritt. Ich vermisse allerdings einige zwischenmenschliche Kontakte schmerzhaft, die ich vorher per messenger-Sprachnachrichten geführt hatte.
Und ich finde es anstrengend, wieder mal ganz anders zu sein. Menschen, die ich mag, können mich nicht mehr auf den gewohnten Wegen erreichen. Am Anfang fühlte ich mich abgeschnitten. Dann fühlte ich mich besser verbunden mit etwas, das ich immer noch nicht gut in Worte fassen kann.
Inzwischen (Anfang Oktober 2020) habe ich wieder ein (altes) Smartphone und gleichzeitg versuche ich, meine Kommunikationsmöglichkeiten umzustellen: ich möchte wieder Briefe schreiben. Telefonieren. Und persönlich treffen. Und dieses Baumnetzwerk erforschen…